Klaus Dittmer Foto: Espen Eichhöfer / Ostkreuz

Klaus Dittmer – Der Ersatz Mann

Prothesenteile für die Ukraine – ein Projekt von Klaus Dittmer (Orthopädietechniker aus Berlin) und dem Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf

Wer ist Klaus Dittmer? Geboren 1941 wuchs er in der Kriegs- und Nachkriegszeit in Berlin auf. Bereits sein Großvater war Schuhmacher, sein Vater Prothesenbauer. 1947, nach Kriegsende, eröffnete Klaus Dittmers Vater Bruno eine Werkstatt, in der sich Klaus Dittmer immer gerne aufhielt. Er selbst hatte nach der Schule erst eine Ausbildung zum Werkzeugmacher absolviert, sich dann aber doch für das Handwerk seines Vaters entschieden und die Ausbildung zum Orthopädietechniker erfolgreich abgeschlossen. 2011 hat er im Alter von 70 Jahren seine Werkstatt verkauft.

Klaus Dittmer ist leidenschaftlicher Orthopädietechniker. Für Ihn steht die Beziehung zum Patienten an erster Stelle. Er selbst sagt es ist etwas sehr Intimes, wenn der Patient einem seinen Stumpf zeigt. Seine Leidenschaft zeigte er auch in zahlreichen Projekten in verschiedensten Ländern, z.Bsp. in den vereinigten Staaten (hier betreute er schwer erziehbare Jugendliche in einem Reservat nachdem er in Wisconsin eine Ausbildung zum Sozialarbeiter absolviert hatte), in Tunesien (Aufbau einer Orthopädiewerkstatt in Tunis gemeinsam mit der ev. Organisation Dienste in Übersee, heute das Mohamed-Kassab-Institut für Orthopädie), der Sowjetunion (Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, 1992), in Deutschland selbst und nun natürlich in der Ukraine.

Auch nun als Rentner hat ihn seine Arbeit als Orthopädietechniker nie losgelassen. Bereits während er noch arbeitete kritisierte er, dass es kein Recycling für Prothesen gab. Die Prothesen landen einfach im Müll, obwohl diese oft noch gut zu gebrauchen sind. Er selbst sammelt alte Prothesen und deren Geschichten. Einige der ältesten Prothesen hat er in Museen wie dem Hygiene Museum in Dresden, dem deutschen Museum in München und dem Karl-Sudhoff Institut für Geschichte der Medizin in Leipzig gespendet.

Als er von dem Krieg in der Ukraine und vor allem dem Racketenbeschuss auf die Prothesen Werkstatt in Charkiw hörte entstand die Idee, er könnte alte Prothesenteile als Hilfepacket in die Ukraine schicken. Und genau dies macht er nun. Er hatte seine ganzen alten Kontakte, Versicherungen, Prothesenhersteller und Amputiertenverbände angeschrieben. Auch wir, das OVZ Piro, haben davon gehört und unsere alten Teile zusammengesammelt, um diese an Klaus Dittmer nach Berlin zu senden.

Klaus Dittmer hat seit seinem Aufruf viele Kisten mit alten Prothesenteilen, etc. bekommen, diese werden von ihm gründlich durchgecheckt und zerlegt, gereinigt, sortiert und verpackt bzw. bereit für den Zoll gemacht. 6 Autoladungen mit jeweils 20 Kartons voll mit verschiedensten Prothesen und Prothesenteilen wurden bereits von Klaus Dittmer aus ganz Deutschland gesammelt und in die Ukraine geschickt. Es sollen noch viele Folgen.

Wir erhielten von Klaus Dittmer folgendes Dankschreiben für unsere Spende:

 

Jedoch wollen WIR uns bei Ihnen bedanken! Für Ihr Engagement und Ihre soziale Einstellung. Das Projekt Prothesenteile für die Ukraine liegt uns allen am Herzen!

Vielen Dank Klaus Dittmer!

 

Für Interessierte gibt es den vollständigen Bericht über Klaus Dittmer und sein Projekt hier.